Salone del Mobile: Mailand feiert das Design

Wahre Werte, prächtige Farben und verspielte Details – Mailand hatte auch in diesem Frühjahr einiges zu bieten. Bei herrlichstem Frühlingswetter lockte die weltgrößte Möbelmesse wieder zigtausende Besucher in die Stadt des Designs. Der Salone del Mobile polarisierte in diesem Jahr allerdings wie nie zuvor. Neben abgewetzten Teppichen und schrägen Bezugsstoffen bei Moroso (wie in den letzten Jahren einer der tollsten Messestände) gab es Edeles und Elegantes für den Garten wie bei Emu. Nie war die Vielfalt reizvoller und der Spagat zwischen Käuflichem und Showeffekten größer.

Die gleichzeitig stattfindende Euroluce kam mit Gegensätzen daher, die ebenso auffällig und nachhaltig waren. Auf der einen Seite glitzerten die Kristallsteinchen und die Chromleuchter (Ingo Maurer, Slamp) um die Wette, und die Opulenz war nicht zu überbieten. Auf der anderen Seite setzen die Designer auf Understatement und spielten mit Oberflächen und Strukturen (wunderschön: Le Soleil von Garcia Jimenez für Foscarini). Auf dem Stand von Foscarini gab es noch weitere Attraktionen. Hier stellte u.a. Diesel (wie auch auf dem Stand von Moroso) weltweit erstmals die Home Collection „Successful Living from Diesel“ vor, die vom Diesel Creative Team unter der Leitung von Wilbert Das entworfen worden ist.

Insgesamt war auf dem Salone del Mobile der anhaltende Trend zum Homing nicht zu übersehen. In Krisenzeiten ist es halt daheim am schönsten. Und damit auch das Interieur stimmt, legten sich die Aussteller ordentlich ins Zeug: Woodnotes brachte den ökologisch einwandfreien Sitzsack mit in die italienische Metropole: My und Roo – einfach ein Traum. Wogg erfand gemeinsam mit Designer Jörg Boner den Dresscode fürs Sitzen neu und bot mit Wogg 42 eine echte Alternative für raffiniertes Wechselspiel. Eine neue Falttechnik macht die präzis konfektionierten Stoffteile kinderleicht auswechselbar.

In punkto Farbe gab es fast alles zu sehen, was die Farbpalette zu bieten hat. Weiter im Trend bleiben neben heiteren Tönen allerdings auch Schwarz-weiß-Kontraste und sanfte Naturtöne. Richtig tief in den Tuschkasten gegriffen hat einmal mehr das schrille Label Adrenalina, das mit seinem Lieblingsdesigner Simone Micheli neben Polster Shift in Tastatur-Optik vor allem mit Thiny punktete. Eine unkonventionelle Sitzgelegenheit, die perfekt in die Zeit passt.

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