Erwin Wurm im MAK: „Das war mein täglicher Horror“

23. März 2011, ein Kommentar, Kategorie(n): Aktuelles,Background,Life and Style

Foto © Wolfgang Woessner/MAK

Alte, ausrangierte Möbelstücke kommen hier ganz groß raus: Noch bis zum 4. September zeigt eine Ausstellung des österreichischen Künstlers Erwin Wurm im Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK), wie man den Titel „Schöner Wohnen“ auch verstehen kann. Es gibt umgedrehte Kästen, bunte Stühle und Sitzgelegenheiten, die früher Schränke waren. Allesamt sollen sie die Schnittstelle zwischen Gebrauchsgegenstand und Skulptur markieren. Alles ist Skulptur, lässt sich das Motto von Wurms Arbeit zusammenfassen.

Erwin Wurm, einer der international erfolgreichsten zeitgenössischen Künstler, entwickelt mit „Schöner Wohnen“ eine Intervention in der MAK-Schausammlung
Gegenwartskunst, die seit gestern in Wien zu sehen ist. Im Mittelpunkt stehen Objekte mit Gebrauchswert, die speziell für das MAK konzipiert wurden. Möbel als Instrumente des Kollektivs sind Gegenstände, an denen sich modellhaft Lebenshaltungen manifestieren. Der Künstler kommentiert diese durch subtile Anweisungen, Eingriffe und Verschiebungen.

Foto © Wolfgang Woessner/MAK

In der MAK-Ausstellung skizziert Wurm ein Zerrbild eines Interieurs, die Funktionalität und Symbolhaftigkeit von Objekten überzeichnend. Sein Umgang mit dem Raum erschließt sich in losen Gruppierungen transformierter Möbelskulpturen vor der Folie einer überdimensionalen, psychedelisch anmutenden Wandgestaltung. Dabei legt der Künstler unterschiedliche Fährten. Es verdichten sich autobiografische Referenz, Kunst- und Designgeschichte, Museums- und Sammlungsdiskurs sowie künstlerische Produktionsbedingungen.

Ausgangsmaterial für die Arbeiten, die von den MAK- Werkstätten umgesetzt wurden, sind Möbel der 1930er bis 1960er Jahre, die teils aus Möbellagern zusammengetragen wurden. Wurm habe sich nicht nur lange mit der Thematik beschäftigt, er sei mit diesen Möbeln auch aufgewachsen, so Wurm.: „Das war der tägliche Horror.“ Interessiert habe ihn etwa, dass mit der Einrichtung immer auch eine Haltung verbunden sei und wie sich das mit den Gegenständen verbundene Bild im Laufe der Zeit verändert.

Fotos © Wolfgang Woessner/MAK

Ein Kommentar zu “Erwin Wurm im MAK: „Das war mein täglicher Horror“”

  1. regine geibel schreibt:

    möbel von erwin wurm würde ich sofort kaufen. der typ ist genial und sich für nichts zu schad. und die pumps sind sensationell…

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