Designer Klaus Hokamp und das Wohnen auf Zeit
„Die Gäste erwarten heute beim Wohnen auf Zeit einfach mehr. Da gehören erstklassige Polstermöbel ganz selbstverständlich dazu!“ Designer Klaus Hokamp kennt sich aus. Er entwickelt Möbel – vor allem Sitzmöbel für Hotels, Bars und Lounges. Der Autodidakt studiert dafür gerne direkt vor Ort. Ob London, New York, Paris, Wiesbaden oder Bonn – bei seinen Geschäftsreisen nutzt er jede freie Minute für einen Abstecher in die neuen Hotels und Szenetreffs der Stadt.
„Ich setze mich dann in die Lobby und beobachte, wie die Gäste die Polstermöbel „besitzen“, welche Sitzpositionen sie bevorzugen und auch, wie sie mit dem Möbel umgehen!“ Sein Blick ist mittlerweile geschult. „Ich erkenne sofort, ob sich ein Hotelgast wohl fühlt. Ob er entspannt sitzt und sich in den Postermöbeln geborgen fühlt“. Das ist das Wichtigste bei der Entwicklung seiner neuer Sitzideen. „Die Besitzer müssen sich wie Zuhause fühlen. Dann habe ich mein Ziel erreicht.“
Das Hilton und der EGOIST
Seine akribischen Beobachtungen fließen natürlich immer auch in das Design seiner eigenen Kreationen ein. Zahlreiche Polstermöbel und Thekenstühle hat der in Berlin lebende Designer bereits erfolgreich im Markt etabliert. Besonders stolz ist er auf sein Modell EGOIST. Der super-bequeme, zeitlos moderne Ohrensessel ist sein Erstlingswerk. Und war vom Start weg erfolgreich. Verbindet es doch die Bequem-lichkeit eines Ohrensessels mit dem klaren Design von heute. In der Sky Bar des Prager Hilton Hotels können die Gäste das jeden Abend entspannt testen. Hier steht der Design-Sessel in einem hippen Lila. Die Farbe bildet einen starken Kontrast zur Form des Polstersessels. Aber gerade diese Kombination gefiel den Machern bei Philip Rodgers Interior Design aus London, die den Style für das Hilton entwickelten. Die angesehene Interior Design Agentur hat eine lange Referenzliste, die vom Ibis City Centre Belfast bis zum Radisson Blu Sligo in Irland reicht. Nicht der einzige international aktive Auftraggeber, der bei Klaus Hokamp im Notizblock steht. Auch die Global Trade des weltweit agierenden Unternehmens HochTief hat schon mehrfach die prägnanten Modelle des Designers bei unterschiedlichen Projekten eingesetzt.
Der gelernte Möbel-Tischler hat auf seinem Skizzenblock aber nicht nur große Entwürfe für Sitzlandschaften und Lümmelwiesen entstehen lassen. Stolz ist der Designer auch auf seinen Schaukelhocker mit dem viel versprechenden Namen OPTIMIST. „Nomen est omen“, schmunzelt Klaus Hokamp. Die Sitzfläche ist wie ein Kleeblatt geformt, und dank der abgerundeten Fußform kann man auf dem lustigen Hocker sanft hin- und herwippen. Für die beleuchtete Outdoor-Version hat der ehemalige Vertriebsmensch noch keinen Hersteller gefunden. „Manchmal brauchen die Dinge einfach Zeit“, weiß der Branchenkenner und vertraut bei den Leucht-OPTIMISTEN ganz auf sein Bauchgefühl. „In lauen Sommernächten könnten die jede Hotelanlage in ein Sternenmeer verwandeln“, schwärmt Klaus Hokamp.
Doch solche Art von Träumereien gönnt sich der 44-Jährige nicht oft. Klaus Hokamp arbeitet hart an seinem Erfolg. Gerade hat er für einen westfälischen Postermöbelhersteller eine ganze Polsterfamilie entwickelt. Die erinnert formal ein wenig an die 50er und 60er Jahre, kommt aber trotzdem mit einer gewissen Modernität daher.
Doch so vielfältig und individuell seine formalen Ansätze auch sind – bei den Entwürfen und Planungen von Klaus Hokamp spielen ökologische Gesichts-punkte immer auch eine tragende Rolle. „Ich will bleibende Werte schaffen, die Vertrauen und Sicherheit symbolisieren“, so der Designer. „Denn mehr denn je sehnt sich der Mensch nach Dingen, die den rasanten Wandeln überdauern, die Gegenwart mit der Zukunft verbinden.“ Ein fast schon philosophischer Ansatz – fürs Leben im Hotel und Zuhause!